Ziel des Projekts ARRIVE ist die Entwicklung und Erprobung eines VR-gestützten Trainingsszenarios, das reale Stressfaktoren von Straßenverkehrsunfällen simuliert, um Handlungskompetenzen in der Ersten Hilfe unter realitätsnahen Bedingungen zu fördern und so die Bereitschaft und Fähigkeit zur lebensrettenden Intervention im Ernstfall zu stärken.
Projektbeschreibung
Im Bundesland Hessen wurden 2020 ca. 122.600 Straßenverkehrsunfälle registriert. 205
Personen verunglückten tödlich. 5–10% der Opfer hätten überlebt wenn rechtzeitig Hilfe
geleistet worden wäre. Viele Menschen sind jedoch im Ernstfall selbst überfordert und haben
Angst einzugreifen.
Zwar muss mit dem Erwerb eines Kraftfahrzeugführerscheins ein Erste-
Hilfe-Kurs absolviert werden; jedoch unterscheiden sich reale Straßenverkehrsunfälle (z. B.
Auto-, Fahrrad-, Fußgängerunfall) stark von klassischen Trainingsumgebungen. Was fehlt ist
das Training unter realen Stressbedingungen: Stressoren wie Verletzungen, Zeitdruck,
Verkehrslärm oder Gaffer sind nicht Teil von Erste-Hilfe-Schulungen.
Virtual Reality (VR) bietet die Möglichkeit in virtuelle Welten einzutauchen und
Handlungskompetenzen in virtuellen Szenarien zu vermitteln. ARRIVE setzt sich zum Ziel zu
untersuchen, wie Stressoren von Straßenverkehrsunfällen in die VR eingebunden werden
können um Handlungskompetenzen über die Durchführung der Rettungskette unter möglichst
realen Bedingungen zu vermitteln. ARRIVE schafft neues Wissen darüber, wie Stressoren
von potenziellen Ersthelfenden in die VR eingebunden werden können und wie hierdurch die
Vermittlung von Handlungskompetenzen verbessert werden kann.
Im Endergebnis wird ein
VR-Demonstrator bereitgestellt, der exemplarisch anhand eines
Straßenverkehrsunfallszenarios aufzeigt, wie reale Stressoren in die VR übertragen werden
können. Das Projekt ist in der Lage einen Modellcharakter für andere "Stressszenarien" zum
Beispiel in der Piloten- und Lokführerausbildung einzunehmen.